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Jubiläum

Insbesondere im 15. und 16. Jahrhundert in der Zeit des Humanismus, als die antiken Quellen neu entdeckt wurden, drang eine Vielzahl lateinischer Wörter ins Deutsche ein. Dazu gehört auch das Wort Jubiläum.
Ausgangspunkt dafür war das lateinische Verb iubilare ›jauchzen, jodeln‹ mit dem Substantiv iubilum ›Jauchzen, Frohlocken‹. Wie Jubiläum selbst wurde die ganze lateinische Wortfamilie ins Deutsche übernommen als jubilieren, Jubel und jubeln.

Nun ist in dem lateinischen Wort iubilaeum zu dem Ausdruck des Freudenjubels eine zweite Bedeutungskomponente hinzugekommen, nämlich: die „Wiederkehr eines besonderen Tages“.
Dieser Zeitaspekt stammt aus dem Hebräischen, und zwar mit dem Wort jobel, das „Freudenschall“ bedeutet.
Dahinter steckt ein Stück jüdischer Kulturgeschichte, die in 3. Mose 25, 8–34 festgehalten ist.
In Israel gab es alle 50 Jahre ein Erlassjahr, Jobeljahr. In diesem Jahr wurden verpfändetes Land zurückgegeben, Schulden erlassen und verknechteten Menschen die Freiheit wiedergegeben.

Das ähnlich klingende hebräische Wort jobel traf in der lateinischen Bibelübersetzung mit dem lateinischen jubilum zusammen und verband sich mit diesem in dem Wort iubilaeum.
In diesem vereinigten sich die beiden Bedeutungselemente, und Jubiläum meint bis heute „Jubel über die Wiederkehr eines frohen Ereignisses“.
Die Definition im Duden lautet: „festlich begangener Jahrestag eines bestimmten Ereignisses“.

Unser Wort Jubiläum speist sich also aus einer lateinischen und einer hebräischen Quelle. Dabei spielt der 50. Jahrestag eine besondere Rolle und wird oft als der goldene bezeichnet (Hochzeit, Konfirmation).

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